Rehkitzrettung

Rehkitzrettung per Drohne

Rehkitze retten
mit modernster Wärmebildtechnik

Jährlich im Frühjahr werden bei der ersten Mahd des Grünlandes zahlreiche Rehkitze durch die Mähtechnik schwer verletzt oder getötet. Ursache dafür ist das arttypische Verhalten der Kitze, welche ohne eigenen Fluchtinstinkt von der Ricke im hohen Gras zurückgelassen werden und sich so ihrem Schicksal ergeben.

Um diesen qualvollen Tod zu verhindern, liefen wir vorher mit vielen Helfern und Suchhunden vor der ersten Mahd die Wiesen ab und suchen nach Rehkitzen. Da die Kitze jedoch sehr gut getarnt sind, können diese leicht übersehen werden. Darum haben wir von natila e.V. mit Unterstützung des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zwei Wärmebilddrohnen angeschafft, durch welche die Suche deutlich verbessert und erleichtert wird.

Mit diesen fliegen unsere Drohnenpiloten Jakob, Carl und Veit in den frühen Morgenstunden die Wiesen und Felder ab, bevor der Landwirt seine Flächen mäht. Die Drohnen erkennen im kühlen Gras die Kitze problemlos und ermöglichen eine sichere und schnelle Rettung. Helfer stülpen dafür einen Korb über die Kitze, um sie vor der Gefahr zu schützen. Sobald der Landwirt die Ernte beendet hat, werden die Körbe entfernt, damit die Ricke wieder zu ihrem Kitz kann.

Die Rettung der Rehkitze ist ohne Unterstützung nicht möglich, weshalb wir von natila e.V. uns über Spenden freuen. Diese werden benötigt um neben dem notwendigen Equipment (Körbe, Fahnen, Drohnen) auch die laufenden Kosten (Versicherungen, Lizenzen, Reparaturen) zu decken. Auch Mithelfer zum Markieren der Kitze sind willkommen. Meldet Euch hier, um bei der nächsten Kitzrettung dabei zu sein.

Wie genau das abläuft?

Schritt 1:

Vorbereitung

Mit dem Landwirt wird abgesprochen, welche Flächen am nächsten Tag gemäht werden sollen. Diese Flächen werden dann für die Drohne kartiert, damit es am Morgen direkt losgehen kann. In der Regel beginnen wir nämlich vor Sonnenaufgang, damit die Kontraste zwischen Kitz und Umgebung deutlich zu erkennen sind. Nur so kann man es schaffen alle Flächen direkt vor Mähbeginn abzufliegen und alle Kitze in Sicherheit zu bringen.

Für alle, die es interessiert: Als Drohne kommen bei uns im Verein zwei DJI Mavic 2 Enterprise Advanced zum Einsatz. Diese haben, als eine der wenigen im freien Handel erhältliche Drohnen, die Funktion einer Wärmebildkamera. Diese neue Technologie revolutioniert die Kitzrettung grundlegend. Erforderlich für diese Drohne ist sowohl ein spezieller Drohnen-Führerschein, als auch eine Versicherung. Für den Privatgebrauch ist dieses Fluggerät daher in der Regel eher nicht geeignet.

Schritt 2:

Rehkitze lokalisieren

Konzentriert muss Veit während des Fluges das Bild der Wärmebildkamera beobachten, um auch kein Kitz zu übersehen. Dafür fliegen wir in langsamer Geschwindigkeit auf ca. 40 – 50 m Höhe über die Wiesen. Ein Kitz erscheint im hellen Weiß auf dem sonst grauen Bildschirm. Mit aufsteigender Sonne erwärmt sich der Boden, sodass Maulwurfshügel oder kahle Stellen im Gras ebenso hell erscheinen wie die Kitze. Das erschwert eine eindeutige Erkennung, wodurch der Flug öfter zur genauen Bestimmung unterbrochen werden muss. 
Bislang haben Suchhunde, wie Belva, mit vielen Helfern diese Aufgabe übernommen.

Schritt 3:

Kitze Markieren

Wie auf dem Bild zu sehen, werden die Kitze, nachdem wir Sie mit der Drohne aufgespürt haben, mit roten Fahnen markiert. Dafür wird über das Kitz ein Korb gestülpt und mit Erdankern befestigt. So verhindern wir, dass sich das Kitz im Zeitraum zwischen Auffinden und Mahd fortbewegt und letztendlich doch von den Maschinen verletzt wird. Durch die rote Fahne ist für den Fahrer des Mähers, sowie für alle anderen an der Grasernte beteiligten Personen klar erkennbar, wo die Kitze liegen. Diese Bereiche werden umfahren und besonders ruhig gehalten.

Schritt 4:

Das gerettete Kitz wartet

Sobald die Mäharbeiten abgeschlossen sind, gehen wir noch einmal über das Feld und befreien die Kitze wieder von ihren Körben. Sobald auf dem Feld etwas Ruhe eintritt, üblicherweise zur Dämmerung, kommt die Ricke zu ihrem Kitz zurück.

Die Drohne im Einsatz

„Auch für mich ist es jedes Mal wieder faszinierend und gleichzeitig ein riesiger Spaß, die Drohne im praktischen Anwendungszweck in Action zu sehen. Für manche Dinge wird man nie zu alt.“

Veit

Angehender Tierarzt und Drohnenpilot

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